Gestern hatten wir einen Termin in unserer auserkorenen Geburtsklinik für den Versuch einer äußeren Wendung unserer kleinen Maus, die es sich weiterhin klappmesserartig in der Beckenendlage gemütlich gemacht hat. Trotz Bauchbeklopfung, -beleuchtung und Akupunktur hat sie bislang keine Anstalten unternommen, sich noch einmal in die korrekte Startposition „Richtung Ausgang“ zu bewegen. Da es an der Klinik einen Oberarzt gibt, der sich auf solche Fälle spezialisiert hat, wollten wir unser Glück einmal probieren und schauen, ob sich da vielleicht noch was machen lässt. Leider hat das Wendemanöver unterm Strich nicht funktioniert, das kann ich gleich schon mal verraten. Trotzdem war das ein ganz guter Tag, den wir da in der Klinik verbracht haben.

  • Wir wissen nun, dass die Kleine zwar in Beckenendlage liegt und aller Voraussicht nach auch bis zum Ende der Schwangerschaft liegen bleiben wird. Allerdings konnte man uns glaubhaft versichern, dass sie in dieser „falschen“ Lage noch genau „richtig“ liegt, so dass eine natürliche Geburt trotzdem mit hoher Erfolgsaussicht funktionieren kann. Alle geforderten Kriterien für eine natürliche Geburt aus Beckenendlage sind bei uns erfüllt, weshalb wir es dann auch frohen Mutes versuchen werden.
  • Der betreffende Oberarzt machte einen sehr netten und kompetenten Eindruck und hat sich wirklich viel Zeit genommen, uns alle Optionen zu erläutern, das Für und Wider mit uns gemeinsam abzuwägen und auf unsere Fragen einzugehen. Das hilft ja auch schonmal enorm, wenn man da ein Vertrauensverhältnis aufbauen kann und sich gut betreut fühlt. Das ist für uns auch ein Argument, dass dann eben für eine natürliche Geburt spricht; dass wir wissen, dass diese aufgrund der besonderen Voraussetzungen engmaschiger betreut wird und der Oberarzt für uns zuständig sein wird.
  • Wir konnten schon einmal die Räumlichkeiten des Kreißsaals mit eigenen Augen gestern sehen, was ansonsten gerade wegen der Coronalage nicht möglich ist, Kreißsaalführungen finden derzeit ja nicht statt. Auch alle Hebammen, denen wir da gestern begegnet sind, waren sehr nett und freundlich und verströmten ein Gefühl von Sicherheit.
  • Und ich konnte gestern auch den ganzen Tag dabei sein, was ja auch keine Selbstverständlichkeit zur Zeit ist. Alles in allem waren wir schon 4 Stunden in der Klinik und für Catharina wäre es ziemlich ätzend gewesen, da die ganze Zeit alleine zu sein. Und der Versuch des Wendemanövers war auch nicht gerade angenehm für sie, da war es auch ganz gut, dass ich dabei sein und ihr beistehen konnte. Wir haben da gestern einfach ein bisschen „Dreistheit siegt“ gespielt, ich bin einfach stumpf überallhin mitgekommen, ohne groß nachzufragen. Schon an der Rezeption hatte man versucht, mich abzuwimmeln, aber wir haben dann einfach gesagt, dass wir den Termin gemeinsam haben. Ich hab dann nur so ein Besucherformular ausfüllen müssen, aber das war ja der geringste Aufwand, gar kein Problem.
  • Wir hatten im Vorfeld natürlich auch ein wenig Sorge, dass bei so einer äußeren Wendung ja auch was schiefgehen könnte, von Fruchtblasensprung über Plazentaablösung und dass es dann holterdiepolter gestern schon zu einem Notkaiserschnitt hätte kommen können. Unsere kleine Maus ist derzeit noch recht zart, geschätzte 2600 g und auf der 20. Perzentile. Da würden wir ihr gerne die 3 Wochen bis zum errechneten Termin noch gönnen, damit sie noch ein wenig draufpacken kann. Aber es ist alles gut gegangen gestern, also mal abgesehen davon, dass die Wendung an sich nicht geklappt hat. Aber keine Komplikationen. Und mit der jetzt angestrebten natürlichen Geburt kann unsere Tochter vielleicht noch 3 kuschelige Wochen im Mutterleib verbringen und wird nicht vorzeitig ans Licht gezerrt.

In zwei Wochen gibt es jetzt nochmal einen Kontrolltermin in der Klinik um kurz vor dem errechneten Geburtstermin noch einmal zu überprüfen, ob die Lage des Kindes weiterhin so geblieben ist wie gehabt oder ob sich an den Grundvoraussetzungen etwas geändert hat. Zwischendurch stehen darüber hinaus ja eh noch Gynäkologen-Termine zur Kontrolle an.

Am Wochenende hatten wir noch Besuch von Catharinas Eltern, wahrscheinlich ja das letzte Mal ohne Kind bei uns. Wir haben uns ein entspanntes Wochenende gemacht und lecker gegessen und viel gequatscht. Catharinas Papa hat uns noch ein Wandregal in unsere Abstellkammer gebastelt, damit wir noch ein bisschen mehr Abstellfläche haben. Wir konnten dann unser Haus direkt wieder ein bisschen kindersicherer machen, haben zum Beispiel schon mal die ganzen Putzmittel von unter der Spüle weggeräumt und auf das oberste Regalbrett in der Kammer verfrachtet.

Außerdem haben wir am Wochenende dann auch alle zusammen meine Eltern besucht. Diese sind nämlich im August – ich hatte das in einem Kommentar an Edith zum letzten Eintrag schonmal angedeutet – auch nach Bremen gezogen gekommen und wohnen jetzt nur knappe 2 Kilometer von uns entfernt. Meine Mama hat aufgehört zu arbeiten und weil es sowohl meine Schwester als auch mich nach Bremen verschlagen hat und zumindest für meine Mama nun bald das erste Enkelkind vor der Tür steht (mein Papa hat schon drei Enkelkinder von einer Tochter aus seiner ersten Ehe), war das jetzt eine gute Gelegenheit für sie, auch ihre Zelte im Ruhrpott abzubrechen und nach Bremen zu kommen. Hinzu kam, dass meine Schwester einen schönen kleinen altengerechten Bungalow gefunden hat, der gerade 4 Jahre seit der Erbauung auf dem Buckel hatte und zum Verkauf stand (ein Scheidungshaus) und den sie dann gekauft hat und jetzt an meine Eltern vermietet. Insgesamt also eine ziemlich gute Konstellation für uns alle.

Meine Eltern hatten dann noch die lustige Idee, wo wir schonmal alle beisammen waren (meine Schwester war auch mit dabei), dass alle Anwesenden ihre ernst gemeinten Namensvorschläge für unsere Tochter aufschreiben und in einen Umschlag packen sollten, der dann nach der Geburt geöffnet wird. Also quasi die Namen, von denen sie denken, dass wir unsere Tochter so nennen würden. Wir sind mal gespannt, ob jemand den richtigen Namen getroffen hat und vielleicht auch noch viel gespannter, was für Namen zu vergeben uns unsere Familien so zutrauen… Es ist auf jeden Fall ein sehr wohlklingender und auch nicht sonderlich exotischer Mädchenname, den aber bislang noch niemand erraten hat (seit Catharina schwanger ist bekommen wir ja ständig von Freunden, Verwandten und Bekannten Namensvorschläge und Tipps um die Ohren gehauen, aber der richtige Name war da bislang noch nicht dabei).

Vielen Dank auch noch einmal für die vielen freundlichen und teilnehmenden Nachrichten zu meinem letzten Eintrag. Ich versuche auf jeden Fall, euch hier auch virtuell auf dem Laufenden zu halten, wie es sich mit der kleinen Maus weiter entwickelt und wann sie das Licht der Welt erblickt.

CU in Disneyland!

4 Gedanken zu “Wenn möglich, bitte wenden!

  1. Ich tippe einfach mal auf „Klara“ – keine Ahnung warum… Für die demnächst anstehende Entbindung drücke ich beide Daumen und wünsche Euch Dreien das Allerbeste! 🍀😃👍

    Like

  2. Ich wünsche Euch beiden und der Kleinen alles Gute, drücke die Daumen, dass die Geburt gut klappt! Meine Mutter wurde aus Beckenendlage geboren, eine Hausgeburt, es war kein Sonntagsspaziergang für meine Grossmutter, ging aber alles gut, und die Mama ist jetzt 79. Alles Gute Euch!

    Like

  3. Hallo lieber Ginger, sooo lange nichts mehr von Dir zu lesen bekommen. Hoffentlich geht es euch gut. Bitte melde Dich bald wieder bei uns.
    Früher hatte ich mal mehrere connections zu dir, aber jetzt halt leider nur noch das hier. Darum grüße ich dich trotzdem ehrlich besorgt, aber mit meinen allerbesten Wünschen.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar